Den diesjährigen Antikriegstag am 1. September hat der Förderverein Alte Synagoge zum Anlass genommen, die in der Stadt verlegten 55 Stolpersteine zu reinigen. Mit Polierpaste, Schwämmen
und Wasser ausgestattet machten sich Vereinsmitglieder und Schüler der IGS daran, die kleinen Messingquader wieder sichtbar glänzen zu lassen. Die Stolpersteine, verlegt von Künstler Gunter Demnig, erinnern an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, an Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas sowie an die zahlreichen Opfer der sogenannten „Euthanasie“-Verbrechen. Sie alle wurden während der nationalsozialistischen Diktatur verschleppt und ermordet.
Der Antikriegstag geht auf den 1. September 1939 zurück, den Tag, an dem die deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg begann. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rief ihn 1966 ins Leben, um an die Schrecken von Krieg und Faschismus zu erinnern und für Frieden und Demokratie einzutreten. Mit der Aktion setzt der Förderverein Alte Synagoge ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen – und dafür, dass die Namen der Opfer weiterhin im Stadtbild präsent
bleiben.
Moritz Schröder mit den Schüler*innen seines Geschichtskurses.
Text und Bild stammen aus den Schaumburger Nachrichten vom 02.09.2025.