Projektarbeit

Fächerübergreifendes Projektlernen Jg. 5-7

Lernen ist Erfahrung, alles andere Information. (Albert Einstein)

Aus unseren Leitgedanken:

Eine Schule für ALLE
Wir sehen in der Unterschiedlichkeit der Schüler*innen, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen die Chance, möglichst viel voneinander und miteinander zu lernen, um so optimale Ergebnisse für jeden Einzelnen zu erreichen.

Wir fördern selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen.

Dabei ist uns fächerübergreifender und projektorientierter Unterricht wichtig.

Im fächerübergreifenden Projektlernen lernt jedes Kind eine Reihe methodischer Fähigkeiten, einerseits das selbstgesteuerte, eigenverantwortliche Lernen und andererseits die Arbeit im Team. Projektlernen schließt an den eigenen Erfahrungen an und ermöglicht einen entwicklungsgerechten Lernrhythmus an möglichst herausfordernden Lerngegenständen.

Die Arbeit in leistungsheterogenen Teams fördert die sozialen Kompetenzen und bietet jedem Kind die Möglichkeit, seinen Fähigkeiten entsprechend zu lernen.

Diese Prinzipien berücksichtigen individuelle Lerngeschwindigkeiten, ermöglichen interessengeleitete Schwerpunktsetzungen und somit die Individualisierung der Lernwege.

Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden in Projektordnern dokumentiert und der Lernprozess wird mit Hilfe des Lernplaners und durch das Feedback der Projektlehrkräfte begleitet.

Schüler erwerben Kompetenzen

Die Fachkonferenzen Deutsch, Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften, Kunst und Religion haben geeignete fachliche Kompetenzen, die im Kerncurriculum festgelegt sind, den Themen im PL zugeordnet.

Im IGS-Grundsatzerlass sind folgende fachübergreifende methodische Kompetenzen festgelegt, die auch im PL bei den verschiedenen Themen angewendet, gefestigt und erworben werden:

Umgang mit der Bibliothek und dem Internet; außerschulische Recherchen; Anfertigen von Unterrichtsprotokollen und einfachen Referaten; Textverarbeitung und Tabellenkalkulation; Gestaltung und Strukturierung mündlicher Vorträge; mediengestützte Präsentationsverfahren.

Durch verschiedene Methoden des Kooperativen Lernens erwerben und vertiefen unsere Schüler auch soziale Kompetenzen, z. B. beim Aktivieren des Vorwissens zu Beginn jedes Projektthemas mit Methoden wie Placemat, Nametag, Think – Pair – Share und mit der Einführung von Sozialzielen wie: „Respektvoll miteinander umgehen“, „Leise Stimmen benutzen“, „Aktiv zuhören“, „Material vollständig bereit halten“

Fachlehrerteams der beteiligten Fächer haben den Schuleigenen Arbeitsplan für das Projektlernen erstellt und begleiten die Arbeit fachlich.

Download

Schuleigener Arbeitsplan-Projektlernen_2023-24

 

Jedes Projektthema dauert in der Regel sieben Wochen und ist in drei Phasen gegliedert:

In der Einführungsphase (1./2. Woche) werden den Schülerinnen und Schülern grundlegende fachliche Kenntnisse vermittelt.

In der Erarbeitungsphase (3. – 5. Woche) arbeiten die Schülerinnen und Schüler in ihren Kleingruppen, die bei jedem Thema unterschiedlich zusammengesetzt sind, an selbst gewählten Unterthemen.

Sie planen, legen ihre Inhalte fest und suchen Informationen in eigenen oder in den in der Schule zur Verfügung stehenden Materialien. Ihre Ergebnisse halten sie schriftlich fest und tauschen sich untereinander aus, auch über die Form der Präsentation, die sie vorbereiten.

In der Präsentationsphase (6./7. Woche) stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse, die sie ansprechend gestaltet haben, der gesamten Projektgruppe vor.

Beim anschließenden Feedback geben zuerst die Mitschülerinnen und Mitschüler und danach gibt die Lehrkraft eine Rückmeldung. Zuerst werden die positiven Aspekte benannt und anschließend werden Anregungen und Verbesserungsvorschläge für das nächste Mal gegeben.

 

 

Exemplarisch stellen wir ein Projektthema vor.

Projektthema:         Diakonie – Leben mit Behinderungen

1.Doppelstunde

  • „Du bist ja behindert…“
    • U-Gespräch im Gesprächskreis über die alltägliche Äußerung von SuS und auch anderen Menschen: „Du bist ja behindert…“
      • Wann fällt diese Äußerung?
      • Was ist damit gemeint?
      • Was bedeutet das Wort „behindert“?
      • Beginn einer gemeinsamen Mindmap
        • Herstellen von Mindmaps dieser Art in Kleingruppen
        • Erstellen einer gemeinsamen Mindmap für das Projekt im Plenum
        • Allgemeine Definition des Begriffes Behinderung
        • Menschen mit Behinderungen in unserer Schule
          • Behinderung der körperlichen Entwicklung
          • Behinderung der Lernentwicklung
          • Behinderung der geistigen Entwicklung
          • Behinderung der sozial-emotionalen Entwicklung

2.Doppelstunde

  • Wie leben Menschen mit Behinderungen?
    • SuS erzählen zunächst eigene Erfahrungen im Gesprächskreis
    • Kleingruppenarbeit mit Hilfe von Textmaterial / Beispielen / Erfahrungsberichte
    • Mögliche Ursachen von Behinderungen
    • Wie lebt der Mensch mit seiner Behinderung?
      • Als Kind zu Hause in der Familie oder in einem Heim
      • Kindergarten
      • Schule
      • Freizeit
      • Reisen
      • Kirchengemeinde
      • Beruf
      • Als Erwachsener in einer Wohnung allein, in einer Wohngruppe, in einem Heim
    • Jede Gruppe stellt ihreErgebnisse im Plenum Sie werden in einem Schaubild festgehalten.
    • SuS informieren sich und erarbeiten verschiedene Möglichkeiten mit Hilfe …
      • …von vorgegebenen Erfahrungsberichten
      • ….des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen – Erklärt in Leichter Sprache

3.Doppelstunde

  • Inklusion – was ist das – was soll das sein?
    • Was meint der Begriff Inklusion? (Schnuppern in dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen – Erklärt in Leichter Sprache (in der Broschüre des Ministeriums für Arbeit und Soziales)
    • „Wir sind nicht behindert – wir werden behindert“
    • Unsere Verantwortung – Christlich-politisches Engagement
    • Neues Testament Mt, 25,40
    • Werke der Barmherzigkeit (Bild von Sieger Köder)
  • Wie und wo wird Inklusion in unserer Gesellschaft / in Stadthagen / im Landkreis Schaumburg umgesetzt?
  • Zu der folgenden Ideensammlung sollen nun kleine Projektgruppen gebildet werden:
  • Diakonie
  • Diakonie-Sozialstation Stadthagen
  • Caritas
  • AWO
  • Barrierefreiheit in unserer Stadt
  • Barrierefreiheit bei der Nutzung von ÖPNV
  • Unsere Schule
  • Andere Schulen in Stadthagen
  • Schule am Bürgerwald
  • Paritätische Lebenshilfe Schaumburg – Weserbergland (PLSW)
  • PARI proJOB
  • Shop Lebens.Art
  • Kindergarten in Niedernwöhren
  • Kindergarten Jägerhof
  • Kinderschutzbund
  • LAFÜLIKI – Laden für linkshändige Kinder
  • Berufsbilder
    • Ergotherapeut
    • Logopäde
    • Heilerziehungspfleger
  • Bethel
  • Kirchengemeinden
  • Altenpflegeheime
  • Pflegeheime
  • Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement
  • Sportmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen ( Paralympics)
  • Kommunikationszentrum Alte Polizei e.V.
  • tuwat

Die SuS können zwar auch im Internet zu verschiedenen Einrichtungen recherchieren, sollten aber auch die Möglichkeit haben, mit ihrer Projektgruppe die Schule zu verlassen, um vor Ort zu recherchieren. Dazu müssen sie sich natürlich vorher überlegen, was sie herausbekommen wollen und Termine vereinbaren. Falls diese Termine nicht während der Projektarbeitszeit möglich sind, müssten die SuS trotzdem die Gelegenheit zur Recherche vor Ort erhalten auch während der Unterrichtszeit oder auch schon während der Mittagspause.

Ziel ist es, dass jede Gruppe einen detaillierten Erfahrungsbericht anfertigt und diesen am Ende präsentiert. Der Bericht sollte in schriftlicher Form vorliegen (Mappe mit Bericht, Fotos und anderem Dokumentationsmaterial.) Bei der Präsentation sollte der Erfahrungsbericht mit Fotos (Diashow) u.a., evtl. auch per Powerpoint veranschaulicht werden. Mögliche Arbeitsergebnisse könnten auch sein

  • ein Artikel für die Zeitung
  • ein Brief an die Stadtverwaltung
  • ein Brief an den Landkreis Schaumburg